Nach einer ereignisreichen Woche werden heute Nacht die Weltmeister im Ultimate Frisbee ermittelt. Für die österreichischen Teams endete die WUC nach den Platzierungsspielen.
AUT Mixed
Gruppe A
Für drei der fünf Teams aus Gruppe A war ein Platz im Powerpool reserviert. Nach einem 14:12 Auftaktsieg gegen WM-Neuling Argentinien und klaren Niederlagen gegen die USA und Japan, sollte im letzten Gruppenspiel gegen die Schweiz am Dienstag um 9 Uhr Ortszeit die Entscheidung um den Aufstieg fallen.
Am Vortag konnte Argentinien ihren ersten Sieg in einem Weltmeisterschaftsspiel feiern. Nach einem 9:10 Rückstand im Spiel gegen die Schweiz, konnten sie die Situation noch drehen und gewannen schlussendlich 12:10.
Die Schweiz benötigte somit einen Sieg mit +3 Punkten, um den Dreiervergleich für sich zu entscheiden und sich einen Platz im Powerpool E zu sichern.
Am Turniertag, mit den schwierigsten Wind Bedingungen, kam es gleich zu Reihen an Breaks, mit denen das scorende Team den Spielverlauf zeitweilig dominierte. Der Schweiz gelingen am Ende der 1. Halbzeit 3 Breaks in Folge zum 8:4, Österreich schlägt nach der Pause zurück und dreht die Partie mit 4 Breaks en suite zum 9:8. AUT Mixed konnte den Scheibenbesitz im für den Aufstieg nicht mehr relevanten Universepoint nicht nutzen. Mit 10:11 endet somit auch der dritte Saisonvergleich mit dem Nachbarland in einer Niederlage.
Gruppe E
Der glückliche Aufstieg in den Powerpool beschert den Athletinnen und Athleten des AUT Mixed Teams eine Reihe von herausfordernden Spielen, es warten Duelle mit Kanada, Großbritannien und Deutschland. Die Niederlagen aus Gruppe A gegen die USA und Japan standen Österreich auch in Gruppe E zu Buche. Kanada lässt nur 4 Punkte durch das österreichische Team zu, gegen GB gelingen AUT Mixed nur 2 Scores. Somit ist die 8:15 Niederlage gegen Deutschland, das zu dem Zeitpunkt bereits unabhängig vom Spielausgang für das Viertelfinale qualifiziert war, der Silberstreifen am Horizont, um vor den KO-Spielen um die Platzierung noch Punkte zu sammeln.
K.O.-Runde
Mit der Chance auf Platz 9. startete Österreich in die letzte Turnierphase. Es kam zum Duell mit Kolumbien. Das südamerikanische Team konnte sich in einer sehr engen Partie mit 15:12 durchsetzen. AUT Mixed zeigte sich im Scheibenbesitz sicherer als in den Tagen zuvor, Kolumbien gelangen nur 4 Breaks. Dem gegenüber standen 2 Breaks der Österreicher.
Um das Spiel um den 13. Platz zu erreichen, war ein Sieg gegen Indien notwendig.
Österreich war gewarnt und gewappnet, ihnen waren die Stärken des indischen Team bewusst, allen voran der Top Scorer des Mixed-Bewerbs Karan Sharma (34 Assists und 31 Goals in 10 Spielen).
Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem es für kein Team zu einem Vorsprung von mehr als 2 Punkten kam.
Im Universepoint konnte die österreichische Offensive nach 109 Minuten mit einem Pass von Jannik Hildebrandt auf Miha Pack den Sieg davon tragen.
Martina Kmecová nach einem erfolgreichen Tag für das Mixed Team:
”Das erste Aufeinandertreffen mit Indien in der Geschichte von AUT Ultimate war für uns ein sehr wichtiges Spiel. Wir hatten davor viele schwierige Spiele und sehr starke Gegner. Heute haben wir endlich wieder gewonnen. Wir spielen in drei Linien beim AUT Mixed Team und alle drei Linien haben ihre Verbindungen und ihren Rhythmus gefunden. Es war also unglaublich, die Atmosphäre im Spiel mitzuerleben. Ich glaube, wir alle haben das Spiel vollständig genossen. Wir sind glücklich über den heutigen Tag. Und wir sind auch für morgen für das Spiel um Platz 13 gegen Neuseeland sehr gespannt.”
Für Indien war es die 2. Universepoint-Niederlage an diesem Donnerstag.
Leider konnte das österreichische Mixed Team den Schwung nicht in den Freitag mitnehmen, nach einem 10:0 Start sicherte sich Neuseeland mit 15:2 den 13. Platz.
AUT Mixed beendet das Turnier auf dem 14. Platz.
Top Scorer des Österreichischen Teams war Sean Montgomery mit 6 Assists und 10 Goals.
In der Spirit of the Game Wertung liegt Österreich vor dem Finale des Mixed-Bewerbs nach 10 Spielen mit 111 Spiritpoints (Ø 11,10) an 2. Stelle, Malaysia Mixed kommt auf Ø 11,11/Spiel (100 Punkte in 9 Spielen. Die Kategorien Communication, Fair-Mindedness und Attitude and Self-Control wurden von den Gegnern beim Österreichischen Team als überdurchschnittlich bewertet.
AUT Open
Gruppe A
Die österreichischen Herren hatten es in der ersten Gruppephase gleich mit den Favoritenteams aus USA und Großbritannien zu tun. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt konnte Hong Kong Open klar mit 15:3 besiegt werden.
Pool H
Im Lower Pool standen gegen Taiwan, China und Neuseeland 2 Plätze im Pre-Quarter auf dem Spiel. Die Österreicher konnten mit einem klaren Sieg gegen China starten und auch ein später Kraftakt von Taiwan, mit 3 Breaks in Folge zum 9:11, konnte den 9:12 Sieg für Österreich nicht verhindern.
Das letzte Gruppenspiel gegen die Kiwis bestimmte somit den Gegner im Pre-Quarter. Bis zum Gleichstand von 4:4 konnten die jungen Österreicher mithalten, mit drei Breaks in Folge konnten sich die Neuseeländer dann allerdings absetzen. In der zweiten Hälfte gelang den Österreichern ein Break, an der deutlichen 8:15 Niederlage war aber nicht mehr zu rütteln.
K.O.-Runde
Zeitgleich zum AUT-NZL Spiel gelang Kolumbien ein überraschender 15:11 Sieg gegen Japan, was ein Zusammentreffen von AUT Open mit den Südamerikanern im live gestreamten K.O.-Spiel um den Einzug in die Top 8 zur Folge hatte.
Trotz ansprechendem Start der Österreichischen Defense, die in den ersten Punkten mehrere Turnover provozierte, konnten keine Punkte erzielt werden, da die Breakchancen ungenutzt blieben.
Breakchancen auf Grund von Pässen ohne Abnehmer hatte Kolumbien in der Startphase reichlich, die D-Line der Kolumbianer konnte mit viel Ruhe und Abgeklärtheit eine klare 6:1 Führung herausspielen.
In der ersten Hälfte des Spiels gegen Kolumbien kam es zu einem ungewöhnlichen Ereignis, das Stärken und Schwächen des “self refereeing” aufzeigt.
Der Instagram Post des Open Teams beschreibt den Vorfall:
”In einem Spiel zwischen AUT Open und COL Open machte ein österreichischer Spieler einen Layout-Catch in der Endzone, der als Punkt gewertet wurde. Da der nächststehende kolumbianische Spieler zu signalisieren schien, dass es ein Punkt war, akzeptierte unser Spieler, der sich unsicher war, den Punkt. Später stellte sich heraus, dass der kolumbianische Spieler erfragen wollte, ob die Scheibe „up“ war, und nicht einen Punkt anzeigen wollte. Diese Misskommunikation wurde während des Spiels respektvoll zwischen den Spirit Captains beider Teams besprochen.
Nach Überprüfung des Videomaterials kam das AUT Open Team zu dem Schluss, dass der Punkt nicht hätte zählen dürfen. Daher wandte sich das AUT Open Team an WFDF und den Spirit Captain des kolumbianischen Teams, um den Punkt zurückzuziehen, was akzeptiert wurde. Wir danken sowohl der WFDF als auch dem kolumbianischen Team für ihr Verständnis und den großartigen Spirit, den sie in dieser Situation gezeigt haben.”
Nach einer besseren Phase der Österreicher direkt vor und nach der Halbzeit, schlichen sich gegen Ende des Spiels wieder Fehler ein, was zu einer 6:15 Niederlage führte.
Der Traum von den Top 8 war geplatzt, nach einem 15:9 Sieg gegen Singapur warteten die Franzosen im nächsten K.O.-Spiel der Platzierungsrunde.
In einer engen Partie reichten den Franzosen zwei erzielte Breaks, die einem Break der Österreicher gegenüberstanden, zu einem 15:13 Sieg.
Zum Abschluss der WUC kam es zu einem Duell gegen die Rivalen südlich des Brenners. Das österreichische Open Team hatte den besseren Start und konnte mit 5:3 in Führung gehen. Noch vor der Halbzeit gelang den Italienern der Konter. Österreich mühte sich, die italienische 8:6 Halbzeitführung aufzuholen, dies gelang mit einem Break zum 14:14. Italien konnte die zweite Chance, das Spiel zu entscheiden, allerdings verwerten und 15:14 gewinnen.
AUT Open beendet das Turnier damit auf dem 12. Platz.
Top Scorer des Österreichischen Teams war Sven Kleinhapl mit 8 Assists und 16 Goals.
In der Spirit of the Game Wertung steht Österreich nach 10 Spielen bei 101 Spiritpoints. Rules Knowledge and Use, Fair-Mindedness und Attitude and Self-Control wurden von den Gegnern beim Österreichischen Team als überdurchschnittlich bewertet.
Gratulation an unsere Athletinnen und Athleten zum 12. bzw. 14. Platz und zum gezeigten Spirit.
Österreich war bei der Weltmeisterschaft in Australien in der Women Division nicht vertreten. Um die Gegenwart und Zukunft des Damenultimate in Österreich geht es unter anderem in Folge 6 des AUT goes WUC Podcasts mit Cilla Rottensteiner von Box und Daniela Setina von Catchup Graz.